Quantcast
Channel: Kommentare zu: „…classical music is killing itself, and no-one cares anymore…“
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Von: Stefan Hetzel

$
0
0
Wow, auch ich habe mich gerade durch die Langversion von eidelyns (wer immer das ist) Manifest "Towards a New Classical Music Culture" gefressen - was für ein brillanter Text! Sie (ich sag' jetzt 'mal "sie") argumentiert so klar und zwingend, dass man ihren Linien selbst dann folgen muss, wenn sie ins Nirwana führen. Am Brisantesten finde ihre Ausführungen, wo sie am ihrer Meinung nach überkommenen <em>Wertesystem</em> zeitgenössischer E-Musik-Komponisten rüttelt; das stellt eine Verbindung zwischen Komponistenpersönlichkeit und musikalischem Output her, die eigentlich selbstverständlich sein sollte und im Independent Pop, eidelyns angestrebtem "Erfolgsmodell", auch ist, aber in der Neuen Musik, warum auch immer, für mich nicht ausreichend spürbar ist. Ich will doch Musik von <em>Individuen</em> hören, nicht von <em>Preisträgern</em> (wobei, um mal nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten, das Eine das Andere natürlich nicht ausschließt). Das Individuum kann und darf irren, peinlich sein, Unsinn reden, versagen, durchschnittlich sein - all dies ist dem Preisträger untersagt (bzw. sie untersagt es sich). Eidelyns Text ist eine brillante Analyse der soziokulturellen Lage der Zeitgenössischen Musik, es ist ein entschiedenes Plädoyer für postmodernes Handeln - dass sie nicht mit "fertigen" Vorschlägen ankommt, wie die "neue" Neue Musik denn nun konkret auszusehen habe, was Moritz oben beklagt, schmälert meine Bewunderung nicht. Ein Manifest kann schließlich keine Musik ersetzen.<blockquote>But it is up to the musicians to take the first steps.</blockquote>

Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Trending Articles



<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>